Trends in der Finanzbranche Teil 1 – Quo vadis, Finanzwelt?
Trends erlauben Einschätzungen und erste Aussagen über die Zukunft. Sie sind jedoch kaum messbar und stets vage. Die Wege, sich den unzähligen Trendentwicklungen dabei analytisch anzunähern sind vielfältig. Eine Möglichkeit bietet der TREND FINDEX, der als Radar für Trendbewegungen innerhalb der Finanzszene derartige Entwicklungsschübe mittels der Beobachtung und Analyse von Social Media Daten anschaulich illustriert. Diese Beitrags-Reihe fokussiert sich auf die drei Trends Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Transparenz, wobei ersterer in diesem Beitrag im Fokus steht. Diese berühren als übergeordnete Themenschwerpunkte nicht nur die globale Finanzszene auf unterschiedliche Weise, sondern bewegen sich auch an etlichen Schnittstellen zu zahlreichen anderen Gesellschaftsbereichen.
Aktuell steht die gesamte Branche immensen Herausforderungen entgegen. Die Digitalisierung, mittlerweile seit einigen Jahren steter Treiber der Entwicklung, dringt nun in ihrer vollen Breite und mit rasanter Geschwindigkeit bis in den Kern der Finanzwelt vor und stößt dort substanzielle Weiterentwicklungen an. Sie führt nicht nur zu einer gravierenden, sondern gleichzeitig wechselseitigen Veränderungsdynamik, da strukturelle Änderungen der Branche eine forcierte Digitalisierung ebenso notwendig machen und diese vorantreiben, um erfolgreich im Wettbewerb bestehen und weiterhin Marktanteile gewinnen zu können. Die Interaktion zwischen Kunde und Bankberater hat sich in die Online-Welt verlagert. Das setzt etablierte Banken unter Druck, sich den digitalen Angeboten zahlreicher Neo-Banken, Mobile-Trader und aufstrebender FinTechs anzupassen, um Kunden zu halten und selbst wettbewerbsfähig zu bleiben.
Originär analoge Service-Angebote müssen nun möglichst umfassend und effizient ins Digitale übersetzt werden, um den Wechsel von Bestandskunden sowie die Kundengewinnung zu gewährleisten, da sowohl für Privatpersonen als auch Geschäftskunden die Service-Anforderungen und Wünsche kontinuierlich steigen. Im Fokus des Interesses steht dabei die Customer Experience und ein ganzheitliches, nutzerfreundliches und zeitsparendes Banking.
Finanz-Ökosystem für anspruchsvolle Kunden: Von Open Banking auf dem Weg zu Open X Antwort auf diese neuen Anforderungen geben große Tech-Konzerne und FinTech-Unternehmen, die neue Maßstäbe in Bezug auf die Vernetzung und Benutzerfreundlichkeit digitaler Anwendungen setzen. Open Banking im Sinne eines kundenzentrierten und mit branchenübergreifenden Finanzlösungen angereicherten Ökosystems erhält nun Einzug in das Bankenwesen. Kundenorientierung in Zeiten von Open Banking bedeutet, dass sich traditionelle Geschäftsbanken für Drittanbieter öffnen und mit der Erweiterung ihres Angebotsspektrums agiler auf Veränderungen reagieren müssen. Kunden, Produkte und Dienstleistungen treffen sich verstärkt auf integrierten Plattformen und die Verdichtung zu „Super Apps“ und One-Stop-Shops ermöglichen eine neuartige Dimension der Customer Experience.
Den Bankfilialen steht demnach eine unbeständige Zukunft bevor. Die Entwicklungen zeigen – die Kundenbindung schwindet. Anstatt der Filiale suchen Bankkunden zunehmend den Weg ins Digitale und digitalisierte Angebote werden aus Kundensicht wichtiger als nahegelegene Bankfilialen und physische Beratungsmöglichkeiten. Mehr als die Hälfte der Deutschen kann sich mittlerweile vorstellen, Kunde einer reinen Online-Bank zu werden. Drei von vier Bürgern nutzen regelmäßig Online-Banking und jeder Dritte unter ihnen könnte bereits heute gänzlich auf eine Filiale vor Ort verzichten.
Die technischen Voraussetzungen und Gegebenheiten des übergreifenden Bankings benötigen jedoch immense Speicherkapazitäten. Diese bringen interne Server an die Grenze ihrer Auslastung und lassen somit auch die Bereiche des Cloud Computing und dezentrale Speicherorte an Relevanz gewinnen. In Verbindung mit automatisiert ablaufenden Prozessen schaffen Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen so die „Massenpersonalisierung“ in Form von passgenauen Produkten und Dienstleistungen.
Manager Marketing & Communications
CURE Intelligence
Während ihres Bachelor-Studiums in Soziologie fand Sophia über ein Praktikum den Weg zu CURE. Als Marketing & Communications Managerin unterstützt sie das Team und ist Ansprechpartnerin für den TREND FINDEX, unseren monatlichen Trend Report im FINANZSEKTOR. Parallel absolviert Sie ein Masterstudium in Wirtschaftssoziologie an der Universität Trier.